Wie geht es Münchner Kindern in der Corona-Krise? Welche Wünsche haben sie und wie kann die Politik sie unterstützen? Antworten auf diese Fragen soll eine Online-Befragung liefern, die die Stadtverwaltung auf Vorschlag der SPD/Volt-Fraktion im Stadtrat ausarbeiten soll.
Die demokratische Beteiligung von Kindern ist wichtig. Als „Betroffene“ sollen sie mehr in die Entscheidungsprozesse einbezogen werden, gerade in einer so herausfordernden Zeit wie heute. Die Stadtverwaltung soll daher nach Willen von SPD/Volt die Münchner Kinder online nach ihren Bedürfnissen, Wünschen, Ängsten und Vorschlägen befragen – und zwar so, dass sie die Fragen selbst mit minimaler Hilfestellung der Eltern beantworten können.
Diese Forderung ist eines der Ergebnisse aus einem Online-Hearing, zu dem die Mitglieder des Kinder- und Jugendhilfeausschusses der SPD/Volt-Fraktion Vertreterinnen und Vertreter von Kinder- und Jugendeinrichtungen eingeladen haben. Ein weiteres Resultat: Es ist ein schmaler Grat für die Kinder- und Jugendarbeit in diesen Monaten: Zum einen wollen sie für die jungen Münchnerinnen und Münchner eine Anlaufstelle sein. Auf der anderen Seite müssen sie sich an strenge Hygieneregeln halten. Vorher anmelden, vollständigen Namen angeben, ein von den Eltern unterschriebenes Datenschutzblatt mitbringen, Maske aufsetzen, Abstand halten. Alles Dinge, die einer offenen Jugendarbeit widersprechen. Und dennoch schaffen die Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen diesen Spagat vorbildlich.
Jugendliche brauchen offene Formen der Begegnung, und diese müssen immer dann, wenn die Corona-Bedingungen es erlauben, auch ermöglicht werden. Daher ist es gerade bei der Kinder- und Jugendarbeit nötig, das Pandemiegeschehen genau zu beobachten und Szenarien zu entwickeln, was die Kinder- und Jugendarbeit unter welchen Bedingungen anbieten kann. Ein langfristiges, von Bund und Freistaat entwickeltes Stufensystem gäbe mehr Planungssicherheit.
Dazu sagt Lena Odell, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der SPD/Volt-Fraktion:
„Nur wenn wir wirklich wissen, was Kinder in der Corona-Krise beschäftigt, können wir ein gutes Umfeld für sie schaffen und die Kinder- und Jugendeinrichtungen bei ihrer wertvollen Arbeit unterstützen. Eine Online-Befragung kann dabei wichtige Erkenntnisse liefern. Gleichzeitig müssen wir auch schauen, dass Jugendliche im öffentlichen Raum Plätze finden, an denen sie sich unbetreut und ohne Konsumzwang treffen können. Als SPD/Volt-Fraktion werden wir dieses Thema weiter vorantreiben, denn die bisherige Situation ist unbefriedigend.“