Handwerk in München stärken

Aktualisiert am 23.02.2023

Antrag

Die Referate der Stadtverwaltung werden beauftragt, in Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer,

 

  1. zur Nachwuchs- und Fachkräftegewinnung eine breit angelegte Werbekampagne in allen Schulen und ergänzend auf Social Media, dem Münchner Fenster und bei ähnlichen Informationskanälen durchzuführen. Diese Werbekampagne soll dabei auch einen besonderen Fokus auf die Begeisterung von Frauen für das Erlernen eines Handwerkberufes legen.
  2. Einladungen an Schulklassen für Besuche der in München stattfindenden Handwerksmessen zu ermöglichen.
  3. einen jährlichen städtischen Empfang für alle neuen Azubis im Handwerksbereich zu organisieren.
  4. darzustellen, welche Wohnmöglichkeiten für noch nicht volljährige Auszubildende bestehen und mögliche Angebotsausweitungen aufzuzeigen.
  5. die Ausweitung der Zonen für Laden, Liefern und Leisten auf Stadtbezirke außerhalb der Altstadt voranzutreiben. Dazu soll eine einheitliche Beschilderungs- und Markierungsregelung festgelegt werden und eine konzeptionelle, flächendeckende Erweiterung der Parkplätze für den Wirtschaftsverkehr erfolgen. Zunächst in der Altstadt sollen zudem temporär (werktags während der Geschäftszeiten) weitere Lieferzonen sowie für Handwerksbetriebe reservierte Stellplätze ausgewiesen werden.
  6. beim Freistaat darauf hinzuwirken, dass Handwerkerparkausweise künftig auch digital erteilt werden können sowie die Integration in die Handyparken-App so vorzubereiten, dass der Handwerkerparkausweis digital hinterlegt werden kann und künftig Stellplätze vorab reserviert werden können.
  7. darzustellen, wie auch kleinere bestehende Handwerksbetriebe gerade im innerstädtischen Bereich an ihren Standorten gesichert werden können. Zudem soll dem Stadtrat über die Fortschreibung des Gewerbeflächenentwicklungsprogramms und die notwendige Neuausweisung von Gewerbeflächen berichtet werden.
  8. zeitweise nicht genutzte Ladenflächen als Zwischennutzung insbesondere für Handwerksbetriebe zu Lagerzwecken im Rahmen der Unterstützung des Projekt Logistikflächen-Marktplatz zu ermöglichen.

Begründung

Der Nachwuchs- und Fachkräftemangel im Handwerk nimmt laut HWK weiter an Schärfe zu. Mit den vorgeschlagenen Maßnahmen sollen insbesondere Heranwachsende noch intensiver für die vielseitigen Berufs- und Karrieremöglichkeiten im Handwerk informiert und ihr Interesse zur Ergreifung eines Handwerkberufs geweckt werden.

Finanzierbarer Wohnraum ist für junge Menschen schwer zu finden und bestehende Unterstützungsangebote fokussieren sich häufig auf nur volljährige Auszubildende. Daher sollen bestehende Angebote wie das Azubi-Wohnwerk auch auf nicht volljährige Auszubildende erweitert werden.

Eine gute und kundennahe Versorgung der Münchnerinnen und Münchner mit handwerklichen Leistungen erfordert ausreichend zur Verfügung stehende Lieferzonen (insbesondere für das Lebensmittelhandwerk wie Bäckereien, Metzgereien, etc.). Ebenso sind ausreichend Parkzonen z.B. für Montage- und Materialfahrzeuge notwendig. Die in der Altstadt in enger Abstimmung unter anderem mit der Handwerkskammer bereits ausgewiesenen Zonen für Laden, Liefern und Leisten sind eine gute Unterstützung für den Wirtschaftsverkehr, künftig soll es weitere Lieferzonen sowie für Handwerksbetriebe reservierte Stellplätze auch temporär (werktags während der Geschäftszeiten) geben.

Bis Herbst 2023 werden in mindestens in zwei weiteren Stadtbezirken mit hohem Wirtschaftsverkehrsaufkommen und Parkdruck neue Parkplätze für den Wirtschaftsverkehr ausgewiesen. Darüber hinaus müssen stadtweit Bedarfe geprüft und Wirtschaftsverkehrs-Parkplätze konzeptionell erweitert werden. Die digitale Möglichkeit einer vorherigen Reservierung von entsprechend ausgewiesenen Stellplätzen erleichtert die Parkplatzfindung in Kundennähe für die Handwerksbetriebe.

Die im Stadtgebiet ansässigen Handwerksbetriebe sind ein wichtiger Bestandteil der Münchner Wirtschaft und für eine kundennahe Versorgung unabdingbar. Daher ist es wichtig, deren Standorte auch in der Innenstadt zu erhalten. Darüber hinaus ist dem dringend benötigten zusätzlichen Gewerbeflächenbedarf Rechnung zu tragen.

 

gez.                    

Simone Burger

Christian Vorländer

Klaus Peter Rupp

Dr. Julia Schmitt-Thiel

Felix Sproll

Nikolaus Gradl

Roland Hefter

Anne Hübner

Lars Mentrup

Cumali Naz

Lena Odell

Andreas Schuster

Julia Schönfeld-Knor

Micky Wenngatz

SPD/Volt-Fraktion

 

Julia Post

Sebastian Weisenburger

Anja Berger

Beppo Brem

Gudrun Lux

Christian Smolka

Fraktion Die Grünen – Rosa Liste

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