Strategie zur Finanzierung städtisch genutzter Open-Source-Bibliotheken und -Software

Aktualisiert am 18.04.2023

Antrag

Das IT-Referat entwickelt eine Strategie, wie städtisch genutzte Open-Source-Software (OSS) gezielt finanziell unterstützt werden kann, um die digitale Souveränität dauerhaft zu stärken.

Dabei werden folgende Ziele verfolgt:

  • Fortbestand und Pflege von Open Source Software/-Bibliotheken sichern
  • Fehler (Bugs) beheben und Sicherheitslücken (Vulnerabilities) schließen
  • Funktionale Weiterentwicklung unterstützen, damit städtische Anforderungen über sog. Feature Requests realisiert werden können
  • (Mit-)Finanzierung von gezielten Sicherheitsprüfungen (security audits) und bug/vulnerability reporting

Die Ziele sollen primär über finanzielle Unterstützung der Entwicklungsteams realisiert werden.

Kernidee ist, dass das IT-Referat – z.B. der künftige Open Source Hub – entscheidet, welche OSS-Pakete unterstützt werden. Die Auswahl soll unbürokratisch ohne Antrags-/Bewerbungsverfahren erfolgen. Bei Zuwendungen über 25.000 Euro ist der Stadtrat vorab zu befassen.

Dem Stadtrat ist regelmäßig zu berichten. Die Finanzierung soll aus bestehenden Mitteln des IT-Referates erfolgen.

 

 

Begründung

Die Stadt München setzt in vielen Bereichen Open-Source-Software (OSS) ein. Der Fortbestand solcher Software finanziert sich nicht über Kauf. Vielmehr wird die Weiterentwicklung üblicherweise auf freiwilliger Basis unterstützt oder über Dienstleistungseinkauf (Anpassung / Support).

Von dem Weiterbestand und der Pflege dieser Softwarepakete ist jedoch unmittelbar die Digitale Souveränität der LHM abhängig. Die langfristige Sicherung der Verfügbarkeit und Funktionalität von eingesetzter OSS liegt also im Kerninteresse der Stadt.

Bei mangelnder Finanzierung besteht die Gefahr, dass Open-Source-Software nicht nachhaltig gepflegt werden kann und sogar kurzfristig teure Ersatzbeschaffungen getätigt werden müssten, falls eingesetzte OSS überraschend nicht mehr einsetzbar sein sollte. Ein Beispiel dafür sind die Vorgänge rund um das Open Source Tool log4j.

Auch werden üblicherweise Bedarfe (Feature Requests) der Landeshauptstadt bisher nicht finanziell unterfüttert und deshalb auch nicht gezielt von Entwicklungsteams umgesetzt.

Es liegt also in starkem Interesse der Digitalstrategie der Landeshauptstadt eine nachhaltige, langfristige Entwicklung der Bibliotheken zu unterstützen und dabei auch eigene Bedarfe zu spezifizieren und gezielt vorantreiben zu können. Dies funktioniert in erster Linie über einen finanziellen Beitrag der Landeshauptstadt an die jeweiligen OSS-Entwicklungsteams.

Als Instrument diese Unterstützung koordiniert durchzuführen, haben sich im Open Source Bereich Fonds, sog. „Collective Funds“, entwickelt. Ob dies ein geeignetes Instrument ist, wäre zu untersuchen.

Es sollten signifikante Mittel aus dem bestehenden Haushalt des IT-Referats zur Verfügung gestellt und dies auch über Öffentlichkeitsarbeit / Sponsoringvereinbarungen nach außen dokumentiert werden.

 

gez.

Lars Mentrup

Felix Sproll

Nikolaus Gradl

Anne Hübner

Micky Wenngatz

Kathrin Abele

SPD/Volt-Fraktion        

                              

Judith Greif

Dr. Florian Roth

Julia Post

Beppo Brem

Sibylle Stöhr

David Süß

Fraktion Die Grünen-Rosa Liste

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