Einrichtung eines Münchner Lesbenzentrums

Aktualisiert am 11.03.2016

Rathaus-SPD initiiert eine interfraktionelle Initiative zur Einrichtung eines Münchner Lesbenzentrums im Glockenbachviertel

Antrag

Der Stadtrat möge beschließen:

  1. Der Stadtrat beschließt die Einrichtung eines Münchner Lesbenzentrums.

  2. Hierzu wird das Sozialreferat gebeten, in enger Abstimmung und Kooperation mit der Koordinierungsstelle für gleichgeschlechtliche Lebensweisen ein umsetzungs-orientiertes Konzept zu entwickeln, das möglichst innerhalb des bestehenden Referatsbudgets abgebildet wird. Dabei sind alle relevanten städtischen Referate und Dienststellen (z.B. Gleichstellungsstelle für Frauen) sowie der Verein Lesbentelefon
    e. V. mit der Lesbenberatungsstelle LeTRa einzubeziehen.

Begründung:

5 – 10 % der Bevölkerung sind lesbisch, schwul oder transgender (transsexuell).

Damit leben allein in München mehrere zehntausend lesbische Frauen. Über die Angebote von LeTRa Lesbentelefon e. V. (LeTRa-Lesbenberatungsstelle und LeTRa-Zentrum) hinaus gibt es jedoch kaum weitere spezifische Beratungs- und Kommunikationsangebote oder soziale Treffpunkte.

Durch diese strukturelle Unterversorgung sind viele Bedürfnisse der lesbischen Community und der lesbischen Bevölkerungsgruppe nicht adäquat erfüllt. Die Bedarfe können nicht mehr abgedeckt werden, da die räumliche Situation des Vereins Lesbentelefon e. V. dies nicht zulässt.

LeTRa ist durch die kontinuierlich steigenden Bedarfe jedoch gefordert, neue Bereiche mitaufzunehmen und so werden bereits Belange zusätzlich bearbeitet, ohne dass dafür entsprechende Ressourcen vorhanden wären.

Lesbische Frauen sind in unterschiedlichen Lebensbereichen immer noch Benachteiligungen und Ausgrenzungen ausgesetzt, beispielsweise in der Arbeitswelt, bei Behinderung, bei wirtschaftlich prekären Verhältnissen und Armut, bei Migrations- und Flüchtlingshintergrund oder bei Familiengründung.

Diese Themenfelder sollen integraler Bestandteil des Konzeptes werden.

Es ist daher dringend erforderlich,

  • die Angebote der Lesbenberatungsstelle LeTRa
  • die Angebote für Regenbogenfamilien
  • die Angebote für lesbische, bi- und transsexuelle Flüchtlingsfrauen
  • die Angebote des LeTRa-Lesbenzentrums (Begegnungs-und Kommunikationszentrum)

in einem Lesbenzentrum zu bündeln und mit entsprechend räumlichen sowie personellen Ressourcen auszustatten und auszubauen. Für den zusätzlichen Raumbedarf wird das Kommunalreferat gebeten, Möglichkeiten im Glockenbachviertel zu prüfen.

Da es für Lesben in München so gut wie keine Begegnungsmöglichkeiten gibt, muss in diesem Lesbenzentrum das von Lesbentelefon e.V. bereits in kleinerem Umfang und ohne zusätzliche Ressourcen angebotene Begegnungs- und Kommunikationszentrum gestärkt und angemessen ausgestattet werden (Café, Veranstaltungen, Treffpunkt für Gruppen).

Damit wird erreicht

  • ein verstärktes Sichtbarmachen von lesbischem Leben in München;
  • eine Erweiterung der räumlichen Infrastruktur;
  • die Schaffung eines Treffpunktes mit Begegnungsmöglichkeiten sowie Schutz- und Freiräumen;
  • ein angemessenes Angebot für spezifische Bedarfe, z. B. von Flüchtlingsfrauen oder Lesben mit Behinderungen.

SPD-Fraktion
Christian Vorländer
Verena Dietl
Christian Müller

Fraktion Die Grünen – rosa liste
Lydia Dietrich
Thomas Niederbühl
Dominik Krause

CSU-Fraktion
Georg Schlagbauer
Dr. Evelyne Menges

FTB-Fraktion
Dr. Michael Mattar
Thomas Ranft

Die Linke
Brigitte Wolf

Mitglieder des Stadtrates