Umwelt schonen und die Stadt sauber halten – Stellplätze für Reisemobile und Entsorgungsstationen für Chemietoiletten!

Aktualisiert am 06.09.2021

Antrag

Das Referat für Arbeit und Wirtschaft wird beauftragt, zusammen mit den Stadtwerken München GmbH nach geeigneten Standorten für Grauwasser- und Chemietoilettenentsorgung im Münchner Stadtgebiet zu suchen und entsprechende gebührenpflichtige Entsorgungssäulen (siehe Abbildung) aufzustellen. Nur so kann das nicht umweltgerechte Entsorgen von Grauwasser und Chemietoilette verhindert werden.

Hierfür sollen – aufgrund der optimalen Infrastruktur – insbesondere größere Parkplätze (Norden, Süden, Westen, Osten) im Zusammenhang mit der Möglichkeit einer Ausweisung als Nachtstellplätze geprüft werden. Teil des Konzepts soll eine möglichst kostendeckende Gebührenstruktur sein. So wird anderenorts bspw. 1 bis 2 Euro pro 100 Liter Frischwasser, 0,50 bis 1 Euro für das Entsorgen der Chemietoilette oder 10 Euro für das Nachtparkticket durchreisender Fahrzeuge verlangt.

(Entsorgungsstation der Wasserwerke Kaufbeuren)
(Entsorgungsstation der Wasserwerke Kaufbeuren)
(System Entsorgung Grauwasser Kaufbeuren)
(System Entsorgung Grauwasser Kaufbeuren)

Begründung

Bereits seit einigen Jahren ist ein Trend hin zum Individualtourismus mit dem Reisemobil zu verzeichnen, die Zulassungszahlen steigen, immer mehr Hersteller bauen Alternativen zu den herkömmlichen, sperrigen Wohnmobilen und das Segment hat sich mittlerweile zum millionenschweren Wirtschaftsfaktor entwickelt. Insbesondere während der Corona-Pandemie sind Wohnmobile und Campervans bei Münchner*innen aller Altersgruppen zur beliebten Reise-Alternative geworden.

Diese Campingmobile verursachen allerdings auch „Abfall“, und die Entsorgung des Grauwassers bzw. der Chemietoilette, aber auch das Befüllen des Frischwassertanks bereitet vielen Münchner*innen Kopfzerbrechen. Die in München de facto nicht vorhandene Entsorgungsinfrastruktur (es gibt lediglich eine Entsorgungsmöglichkeit an der Allianz-Arena) führt teilweise zum nicht umwelt- und fachgerechten Ablassen des Grauwassertanks ins Kanalisationssystem oder zur Leerung von Chemietoiletten im heimischen WC.

Entsorgungsstationen sind eine platzsparende, effiziente Lösung, um diese Abfallprodukte fachgerecht zu entsorgen. Zudem ist es eine angemessene Reaktion auf die entsprechenden Entwicklungen im Individualtourismus.

gez.
Nikolaus Gradl
Micky Wenngatz
Christian Köning
Kathrin Abele
Andreas Schuster
Dr. Julia Schmitt-Thiel
Klaus Peter Rupp
Julia Schönfeld-Knor
Roland Hefter

Stadtratsmitglieder