Öffnung der Schulhöfe und Sportflächen in den Sommerferien – für mehr Spiel- und Sportflächen für Kinder und Jugendliche während der Coronapandemie und darüber hinaus

Aktualisiert am 18.06.2020

Antrag zur dringlichen Behandlung im Bildungsausschuss am 01.07.2020

Das Referat für Bildung und Sport wird aufgefordert, schnellstmöglich – möglichst noch vor Beginn der Sommerferien – eine Öffnung der Schulhöfe und Schulsportanlagen außerhalb der schulischen Öffnungszeiten zu erwirken. Während der Ferienzeiten ist eine Öffnung während der gesamten Woche, außerhalb der Ferienzeiten eine Öffnung an den Wochenenden und in den späten Nachmittagsstunden anzustreben. Bestehende Angebote vor Ort (z.B. Horte mit Ferienbetreuung) sollen weiterhin Vorrang bei der Nutzung der Flächen haben.

Ziele dabei sind, dass:
– in jedem Stadtquartier eine ausreichende Anzahl an Flächen für die Allgemeinheit geöffnet werden
– ein Einverständnis der Schulfamilien mit der Öffnung besteht
– Konzepte zur Reinigung und zum Schutz vor Vandalismus entwickelt werden
– die Bezirksausschüsse kurzfristig mit in die Entscheidung eingebunden werden, oder wenn dies zeitlich nicht möglich ist, darüber informiert werden
– analog der Satzung für die Spielplätze, Erwachsene nur in Begleitung von Kindern Zutritt zum Gelände erhalten

Begründung

Bereits seit vielen Jahren existiert die Debatte über die Öffnung von Schulhof- und Schulsportflächen. Bisher sind nur wenige der bestehenden Flächen für die Allgemeinheit zugänglich. Gerade in den stark verdichteten Innenstadtgebieten fehlt es jedoch an Spiel-, Sport- und Bewegungsflächen für Kinder und Jugendliche. Viele Schulen haben attraktive, gut gestaltete Pausen- und Sportflächen, welche vor allem am Wochenende und in den Schulferien ungenutzt sind. Vielen Familien würde sich durch die Nutzung dieser Angebote ein Alternativangebot zu den Spielplätzen und Parkanlagen erwachsen. In einer stark wachsenden Stadt wie München, in welcher es wenige Möglichkeiten gibt neue urbane Bewegungsflächen zu schaffen, ist es unumgänglich die vorhandenen Möglichkeiten so gut es geht mehrfach zu nutzen und sie allen Menschen verfügbar zu machen. Gerade für Familien mit niedrigeren Einkommen, welche finanziell nicht in der Lage sind für die Freizeitgestaltung der Kinder viel Geld aufzuwenden, sind zusätzliche kostenlose Angebote ein wichtiger Baustein für Chancengerechtigkeit. Da viele Schulen sehr geeignete Sportmöglichkeiten wie Außenkletterflächen bieten, erhalten somit viele Kinder die Möglichkeit, solche Sportangebote unkompliziert und kostenfrei auszutesten und zu trainieren.
Gleichzeitig bietet diese Möglichkeit eine Entlastung der bestehenden Anlagen, was vor allem in Corona-Zeiten absolut erforderlich ist, um Mindestabstände einzuhalten und keine zu starke Nutzung von einzelnen Plätzen zu riskieren.
Um eine große Akzeptanz dieser Öffnung seitens der Schulfamilie und der lokalen Bevölkerung zu erreichen, sind Reinigungspläne und Konzepte zum Schutz vor Vandalismus zu erarbeiten und die Bezirksausschüsse mit in die Abstimmung einzubinden.

gez.
Julia Schönfeld-Knorr
Lena Odell
Barbara Likus
Cumali Naz
Felix Sproll

Fraktion SPD/Volt