Noch in diesem Jahr wird die erste Münchner Armutskonferenz stattfinden. Ziel der Armutskonferenz soll sein, die Lebenssituation der von Armut und Armutsgefährdung betroffenen Münchnerinnen und Münchner zu verbessern.

Im Fokus sollen dabei besonders Familien, Alleinerziehende, Kinder und Jugendliche sowie Armutsrisiken von Frauen stehen. Zudem soll die zunehmende Armut von Seniorinnen und Senioren erneut thematisiert werden. Die SPD/Volt-Stadtratsfraktion beantragt gemeinsam mit dem Koalitionspartner Die Grünen-Rosa Liste, die Armutskonferenz regelmäßig stattfinden zu lassen.

Dazu sagt SPD-Stadtrat Christian Köning, stellv. sozialpolitischer Sprecher:

„Wir fordern, dass ab sofort jährlich eine Münchner Armutskonferenz stattfinden soll. Diese muss öffentlich und unter Einbeziehung der Wohlfahrtsverbände, von Betroffenen und Expert*innen tagen. Unsere Zielsetzung dabei ist, gemeinsam nach Wegen aus der Armut zu suchen. Wir wollen gerade Kinder und Jugendliche bei einem gelingenden, eigenverantwortlichen Lebensentwurf unterstützen. Zudem soll die Solidarität der Stadtgesellschaft auch diejenigen integrieren, die aus verschiedenen Gründen sich keinen ausreichenden finanziellen Grundstock schaffen konnten. Altersarmut wollen wir so entschlossen entgegentreten.“

Den entsprechenden Antrag finden Sie hier.

München unterstützt die Initiative „Direct European Funding for Cities“, die zum Ziel hat, dass mehr EU-Fördergelder direkt an Kommunen fließen.

Der Ausschuss für Arbeit und Wirtschaft des Stadtrats beschloss zum einen, dass die Landeshauptstadt sich der Initiative selbst anschließt und zum anderen, dass im Rahmen des Bayerischen und Deutschen Städtetages weitere Kommunen dafür gewonnen werden sollen. Die SPD/Volt-Stadtratsfraktion hatte dies gemeinsam mit ihrem Koalitionspartner, der Fraktion Die Grünen-Rosa Liste, beantragt.

Dazu sagt Volt-Stadtrat Felix Sproll, Fachsprecher der SPD/Volt-Fraktion für Europapolitik:

„Zwei Drittel aller Europäerinnen und Europäer wohnen in Städten – daher haben gerade große Städte wie München eine besondere Verantwortung dafür, wie wir künftig leben werden. Neben der Daseinsvorsorge stehen dabei große gesellschaftliche und ökologische Herausforderungen im Mittelpunkt, etwa eine auf demokratische Teilhabe ausgelegte Digitalisierung und ein wirksamer Klimaschutz. Um diese Aufgaben zu meistern, brauchen Kommunen mehr Einfluss und Zugang zu den finanziellen Ressourcen auf europäischer Ebene. Wir freuen uns sehr, dass wir eine breite Mehrheit im Stadtrat hinter unserem gemeinsamen Vorschlag versammeln konnten und München sich der Initiative ,Direct European Funding for Cities‘ anschließt.“

Mütter und Väter werden mit vielen Fragen konfrontiert: Wo gibt’s einen Spielplatz, der genau das bietet, was meine Kinder sich wünschen? Wann steht die nächste Vorsorgeuntersuchung an? An wen kann ich mich wenden, wenn ich Hilfe brauche? Deshalb fordert die Stadtratsfraktion SPD/Volt jetzt eine Münchner Kindl App für alle Familien in München.

Die App soll alle Fragen beantworten und die bestehenden Angebote für Kinder, Jugendliche und Eltern an einem Ort bündeln und auf die jeweiligen Nutzer*innen nach Alter zugeschnittene Dinge anzeigen.

Die Stadt München hat ein breites Angebot für Familien, Kinder und Jugendliche. Mit der Münchner Kindl App soll dieses Angebot altersgerecht zugeschnitten direkt aufs Smartphone der Nutzerinnen und Nutzer kommen. Von der Schwangerschaft bis zu den besonderen Bedürfnissen junger Erwachsener soll die App alles abdecken: von der Hebammenvermittlung über die Geburtsurkundenbestellung und die Kitaanmeldung bis hin zu Informationen über Sportanlagen.

Familien kommen an sehr vielen verschiedenen Punkten mit der Stadt in Berührung. Die Münchner Kindl App soll dabei unterstützen, dass alle Münchner Kindl von all den vielen Dingen profitiert, die die Stadt für sie zu bieten hat.

Dazu sagt SPD-Stadträtin Lena Odell, kinder- und jugendpolitische Sprecherin:

„Als Mutter weiß ich, dass jedes Alter der Kinder immer neue Fragen mit sich bringt. Ich kenne viele Eltern, deren Handys voll sind mit Apps rund ums Thema Kinder. Da erscheint es geradezu logisch, auch speziell für die vielen Münchner Kindl eine App zu schaffen, die sie in ihrem Alltag begleitet. So kann jede Familie auf einen Blick sehen, was für vielfältige Angebote die Stadt für sie zu bieten hat. Jetzt hoffe ich, dass der Stadtrat unserem Antrag zustimmt. Auf meinem Smartphone habe ich schon einmal Speicherplatz für die App freigemacht!“

Den entsprechenden Antrag finden Sie hier.

Seit 2004 hat sich der Stadtrat dazu bekannt, bei Neubenennungen von Straßen weiblichen Persönlichkeiten den Vorrang gegenüber männlichen Persönlichkeiten zu geben. Seither wird dem Stadtrat alle zwei Jahre über die Entwicklungen berichtet.

Wie in der Sitzung des Kommunalausschusses am vergangenen Donnerstag bekanntgegeben wurde, sind für den Zeitraum 2018 bis 2020 von insgesamt 47 Straßenbenennungen 18 nach Frauen, 17 nach Männern und 12 nicht personenbezogen benannt worden.

Die frauenpolitische Sprecherin der SPD/Volt-Fraktion, Micky Wenngatz sagt dazu:

„Der Bericht des Kommunalreferates zum Geschlechterverhältnis bei Münchens Straßennamen zeigt ein deutliches Missverhältnis auf. Frauen, immerhin mehr als 50 Prozent der Bevölkerung, haben mehr verdient als nur 11 Prozent der Münchner Straßennamen. Da müssen wir den Turbo anwerfen, damit sich das Verhältnis deutlich verbessert. Es reicht nicht, ein ausgeglichenes Verhältnis bei neuen Straßennamen anzustreben. Wir fordern: Die Benennung mit Frauennamen muss Vorrang haben und die mit Männernamen muss zur echten Ausnahme werden. Darüber hinaus gibt es noch einige Straßen in München, deren Namensgeber im Zusammenhang mit antisemitischen und kolonialen Verbrechen stehen. Diese Straßen Frauen zu widmen, wäre das richtige Zeichen einer modernen und weltoffenen Stadt. Zudem könnten damit weitere Frauennamen im Innenstadtbereich vergeben werden. Ein Beispiel dafür ist die Hilblestraße in Neuhausen.“

SPD-Stadträtin Kathrin Abele, Sprecherin im Kommunalausschuss, sagt:

„Wenn Straßen in München neue Namen erhalten, dann sollen Frauen als Namensgeberinnen bevorzugt werden. Das haben wir uns zum Ziel gesetzt und das setzen wir auch um. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, allerdings erst ein sehr kleiner. Bis wir tatsächlich von Gleichberechtigung sprechen können, ist noch viel zu tun.“

Grüne – Rosa Liste und SPD/Volt wollen die Gay Games 2026 nach München holen. Zu diesem Zweck beantragen die beiden Fraktionen, die Bewerbung des Vereins Gay Games 2026 Munich e.V. mit 50.000 Euro zu unterstützen. Die Gay Games gelten als größte internationale queere Sport- und Kulturveranstaltung der Welt, zu der 10.00 bis 20.000 Teilnehmende und Touristen zu erwarten sind.

Stadtrat Beppo Brem unterstrich die hervorragende Eignung Münchens für den Event:

„München hat überzeugende Argumente für seine Bewerbung: Der Olympiapark und seine 50jährige Geschichte, die Reputation der Stadt als gleichzeitig weltoffene und sichere Metropole sowie die gute Sichtbarkeit der queeren Community und deren Partnerschaft mit der Kiewer Community in der Kontaktgruppe munichkyivqueer. Und München hat Erfahrung mit der Ausrichtung von queeren Großveranstaltungen: Bereits die erfolgreichen EuroGames 2004 und das Various Voices Chorfestival im Jahr 2018 haben gezeigt, dass München dafür in jeder Hinsicht bestens geeignet ist.“

Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Christian Vorländer sagt:

„Mit der Bewerbung für das internationale Community-Top-Event Gay Games wollen wir ein starkes Zeichen setzen für Vielfalt, echte Gleichstellung und Akzeptanz! München ist schon seit vielen Jahren Vorreiterin für queere Community-Belange: mit dem Christopher-Street-Day, der seit 1994 unter der Firmherrschaft unserer Oberbürgermeister steht, und ihrer vielfältigen Angebote wie dem Hans-Sachs-Straßenfest.“

Aktuell konkurriert München mit 15 weiteren Städten von Auckland/Neuseeland bis Guadalajara/Mexiko. Ziel für die Bewerbungsphase, die am 31. Juli 2020 beginnt, ist es, am 31.01.2021 mit einem überzeugenden Konzept in die Shortlist der verbleibenden 3 Bewerbungsstätten gewählt zu werden. Im Anschluss daran soll der Stadtrat mit einem umfassenden Konzept und Budget befasst werden. Für ein solches Bewerbungskonzept ist die Unterstützung der Landeshauptstadt München zwingend.

Den entsprechenden Antrag finden Sie hier: Unterstützung Bewerbung Gay Games 2026 in München

In einem Jahr, am 03.07.2021, tritt das EU-Gesetz zum Verbot von Einweg-Plastik auch in Deutschland in Kraft. Besonders die Gastronomie wird davon betroffen sein. Daher haben die Fraktionen die Grünen – Rosa Liste und SPD/Volt gemeinsam einen Antrag auf den Weg gebracht, um die Münchner Gastronomie bei der Umstellung von Einweg auf Mehrweg zu unterstützen.

Dazu sagt Julia Schmitt-Thiel, umweltpolitische Sprecherin der SPD/Volt Fraktion:

„Die EU Richtlinie zum Verbot von Einwegplastik wird zu einschneidenden Umstellungen im Einweg-Verbrauch führen. Auch die Gastronomie wird darauf eine Antwort finden müssen. Wir möchten die Münchner Betriebe, Lokale und Cafés in diesem Umstrukturierungsprozess unterstützen und eine Anlaufstelle schaffen, die den Betrieben beratend zur Seite steht.

Mit einer Mehrweglösung für München können Ressourcen gespart und das Abfallaufkommen reduziert werden. Mit einem einheitlichen Pfandsystem ist ein problemloser Kreislauf unter den verschiedenen gastronomischen Einrichtungen innerhalb Münchens möglich, wie verschiedene Pfandsysteme für Kaffeebecher bereits bewiesen haben.

Die Situation hat sich durch die Corona-Richtlinien nochmals verschärft: Viele Münchnerinnen und Münchner unterstützen mit Take-Away-Bestellungen die Gastronomie. Eine Pfand-Infrastruktur unterstützt dies auch noch abfallfrei und entlasten die Gastronom*innen von den Kosten der Einweg-Verpackungen. Gemeinsam mit den Betrieben wollen wir das beste Konzept für München entwickeln“.

Die Stadtentwicklung im Münchner Norden soll kooperativ, zusammenhängend und orientiert am Gemeinwohl erfolgen – das ist das Ziel der Stadtratsfraktionen Die Grünen-Rosa Liste und SPD/Volt.

Bereits im gemeinsamen Koalitionsvertrag wurde verankert, die Entwicklung als städtebauliche Gesamtmaßnahme zu ermöglichen. Als nächster Schritt hierzu soll dem Stadtrat ein Beschluss vorgelegt werden, mit dem vorbereitende Untersuchungen für eine städtebauliche Entwicklungsmaßnahme eingeleitet werden. Die Koalitionspartner stellen heute einen entsprechenden Antrag, demzufolge der kooperative Ansatz konsequent weiterverfolgt und gleichzeitig die vorhandenen Instrumente des besonderen Städtebaurechts eingesetzt werden sollen.

Dazu sagt die Vorsitzende der Fraktion Die Grünen-Rosa Liste, Stadträtin Anna Hanusch:

„Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum ist längst nicht mehr nur ein Problem sozialer Randgruppen, sondern hat die Mittelschicht erreicht – auch „Normalverdiener“ können sich München häufig nicht mehr leisten. Eine Folge ist auch, dass Krankenhäuser, Kindergärten und andere Einrichtungen der Daseinsvorsorge händeringend nach Personal suchen, das aber wegen der zum Zerreißen angespannten Lage auf dem Münchner Wohnungsmarkt kaum zu bekommen ist.

In dieser Situation sind Investitionen in den Neubau von Wohnungen unausweichlich – auf den wenigen Flächen, die in München dafür noch in Frage kommen, auch in größerem Umfang. Und diese Wohnungen müssen auch bezahlbar sein. Nur eine städtebauliche Entwicklungsmaßnahme nach dem Baugesetzbuch gibt der Stadt die Instrumente in die Hand, neue Stadtviertel aus einem Guss zu planen und dort für ein Höchstmaß an bezahlbarem – und zwar auf Dauer bezahlbarem – Wohnraum zu sorgen. Außerdem erlaubt derzeit nur eine SEM, die Kosten für die Infrastruktur größtenteils aus den Gewinnen der zu erwartenden Bodenwertsteigerungen zu finanzieren. Jede andere Lösung bliebe dahinter zurück und würde die Stadt viel Geld kosten.

Wie im Münchner Nordosten muss allerdings auch im Norden am Beginn eines Entwicklungsprozesses mit Wohnungsbau ein Konzept zur Sicherung und Weiterentwicklung hochwertiger Grünflächen und des Artenschutzes, aber auch der weiter von uns auch im Stadtgebiet gewünschten Agrarflächen stehen.“

Der Vorsitzende der Fraktion SPD/Volt, Stadtrat Christian Müller, sagt:

„Unser Ziel für den Münchner Norden ist es, bezahlbaren Wohnraum in einem lebenswerten, funktionierenden Stadtquartier zu schaffen. Damit das gelingt, braucht es ein aufeinander abgestimmtes Vorgehen, das am Gemeinwohl orientiert ist und wichtige Infrastruktur wie Nahverkehrsanbindung, Schulen oder soziale Einrichtungen ermöglicht. Der rechtliche Rahmen einer städtebaulichen Gesamtmaßnahme garantiert dieses abgestimmte Vorgehen und verhindert Spekulation mit Bodenpreisen, die dem Gemeinwohl schaden würde. Gleichzeitig verfolgen wir weiterhin konsequent den kooperativen Weg und wollen einvernehmliche Lösungen mit allen Grundstückseigentümerinnen und -eigentümern sowie im zweiten Schritt natürlich auch eine Beteiligung aller Anwohnerinnen und Anwohner vor Ort. Deshalb fordern wir ein entsprechendes Kommunikationskonzept, das für Transparenz und Miteinander sorgt.“

Den entsprechenden Antrag finden Sie hier:

Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme im Münchner Norden

Auf Initiative der SPD/Volt-Fraktion wurde heute im Kinder- und Jugendhilfeausschuss gemeinsam mit dem Bildungsausschuss beschlossen, dass die Stadt München für ein weiteres Jahr die Finanzierungslücke für Kinder im Übergangsalter zwischen Krippe und Kindergarten schließt.

Durch die Regelung des Freistaats, die bei der finanziellen Förderung anstatt auf die Einrichtungsart auf das Alter der Kinder abstellt, entsteht eine Lücke: Kinder, die bereits vor ihrem dritten Geburtstag einen Kindergarten besuchen, bekommen bis September nicht den staatlichen Zuschuss von 100 Euro. Um Gerechtigkeit zu schaffen, war im Rahmen der Abschaffung der Kindergartengebühren seitens der Stadt München 2019 entschieden worden, befristet für ein Jahr diese Regelungslücke städtisch aufzufangen.

Um dem Freistaat Zeit zu geben, hier endlich die überfällige Lösung zu finden, wird die Stadt München nun befristet für ein weiteres Jahr in die Finanzierung einspringen. So bleibt der Besuch der städtischen beziehungsweise städtisch geförderten Kindergärten weiterhin für alle Kinder kostenfrei. Auf Initiative der Stadtratsfraktion SPD/Volt wurde das heute entsprechend im Kinder- und Jugendhilfeausschuss beschlossen. Verbunden damit war die eindringliche Aufforderung an den Freistaat, im Laufe des nächsten Schuljahres dann die überfällige Lösung für diese Regelungslücke zu finden. Oberbürgermeister Dieter Reiter wurde gebeten, sich weiterhin beim Freistaat dafür einzusetzen, dass eine gerechte und nachvollziehbare Regelung des Krippengeldes erreicht wird.

Dazu sagt SPD-Stadträtin Lena Odell, Sprecherin im Kinder- und Jugendhilfeausschuss:

„Wir stehen in München ganz klar für Bildungsgerechtigkeit. Gute Bildung, auch im frühkindlichen Bereich, darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen. Deshalb kompensiert die Landeshauptstadt gerade im Bereich Bildung so viele Versäumnisse, für die eigentlich der Freistaat zuständig wäre. Deshalb wurde letztes Jahr die Beitragsfreiheit im Kindergarten eingeführt und dies soll auch so bleiben. Wir werden jetzt als Stadt noch für ein weiteres Jahr die Versäumnisse des Freistaats ausgleichen. Wir stehen an der Seite der Münchner Familien! Das Krippengeld wurde mit Pauken und Trompeten im Wahlkampf angekündigt – seine Einführung war eine massive Enttäuschung, abhängig vom Einkommen der Eltern und verbunden mit bürokratischem Mehraufwand. Herr Söder, jetzt sind Sie am Zug! Die Lösung ist so naheliegend: Krippengeld für alle Krippengelder, Kindergartenzuschuss für alle Kindergartenkinder.“

Der Sozialausschuss des Stadtrats hat heute beschlossen, den Verbänden der freien Wohlfahrt und den sozialen Trägern 100 Prozent aller Zuschüsse zu zahlen und zwar unabhängig davon, ob die Leistungen während der Corona-Pandemie im vollen Umfang erbracht werden konnten.

Dazu sagt die SPD-Fraktionsvorsitzende Anne Hübner:

„Der heutige Beschluss zeigt deutlich: Auch in Krisenzeiten hat die Sicherung des sozialen Netzes in München für uns höchste Priorität. Die Entscheidung bedeutet für die Verbände und Träger Planungssicherheit und für die Münchnerinnen und Münchner, dass sie auch künftig in sozialen Notlagen sicher aufgefangen werden. Wir wissen, dass viele Beschäftigte in den sozialen Berufen in den letzten Monaten außergewöhnlich viel für Menschen in Not geleistet haben. Dafür sagen wir danke und versprechen: Die SPD wird alles dafür tun, damit alle sozialen Träger gut durch die finanziell schwierige Zeit kommen. 2020 und natürlich auch in den kommenden Jahren.“

Die Bundesregierung hat ihren Entwurf zur Novelle des Baugesetzbuches vorgelegt. Der Planungsausschuss des Stadtrats berät die Stellungnahme der Landeshauptstadt München am Mittwoch. Die SPD bezieht bereits jetzt dazu Stellung.

Die wohnungspolitische Sprecherin der Fraktion SPD/Volt, Stadträtin Simone Burger, sagt:

„Die SPD kämpft seit vielen Jahren für ein soziales Bodenrecht. Der zentrale Ansatzpunkt für den Erhalt und die Schaffung bezahlbaren Wohnens ist der Kampf gegen die Bodenspekulation und für ein Bodenrecht, das das Wohl der Allgemeinheit zum obersten Ziel hat. Deshalb ist der Gesetzesentwurf mit dem abstrakten Namen ,Gesetz zur Mobilisierung von Bauland‘ für München ein Schritt in die richtige Richtung. Der SPD auf Bundesebene ist es gelungen, viele wichtige Punkte durchzusetzen. Trotz der verschiedenen Fortschritte zeigt sich aber auch: Eine umfassende Reform des Bodenrechts, wie es sie auch für München braucht, ist mit der Union nicht möglich.

Die neuen Regelungen zum Umwandlungsverbot würden Münchens Mieterinnen und Mieter schützen. Damit könnte das Umwandlungsverbot, das bisher nur in den Erhaltungssatzungsgebieten gilt, auf die gesamte Stadt ausgedehnt werden. Der Gesetzentwurf ermächtigt die Staatsregierung, Gebiete mit angespannten Wohnungsmärkten festzulegen, in denen ein Umwandlungsverbot gilt. Das bedeutet: Jede Umwandlung von Mietwohnungen in Eigentumswohnungen muss von der Stadt genehmigt werden beziehungsweise kann abgelehnt werden. Uns als SPD fällt keine Begründung ein, die der Freistaat vorbringen könnte, um zu begründen, dass nicht in der gesamten Stadt ein angespannter Wohnungsmarkt herrscht.“

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Christian Müller sagt:

„Bei den Vorkaufsrechten wird endlich anerkannt, dass die Deckung des Wohnraumbedarfs dem Allgemeinwohl dient. Und das kommunale Vorkaufsrecht wird ausgeweitet auf Schrottimmobilien, unbebaute und brachliegende Grundstücke auch in §34-BauGB-Gebieten. Ein sehr wichtiger Punkt fehlt allerdings noch: ein stadtweites preislimitiertes Vorkaufsrecht für Kommunen. Damit Kommunen nicht jeden spekulativen Preis zahlen müssen.“

Claudia Tausend, SPD-Bundestagsabgeordnete, ergänzt:

„Zu den zentralen Punkten gehört der sektorale Bebauungsplan. Das erfolgreiche Instrument der sozialgerechten Bodennutzung, kurz SoBoN, ist über die Stadt hinaus bekannt. Aber es gibt viele Gebiete in der Stadt (vor allem §34-Gebiete), in denen wir sie nicht anwenden dürfen. In bebauten Stadtquartieren, in Baulücken, oftmals wenn ein neues Karree entsteht. Hier schaffen Investoren weder bezahlbaren Wohnraum, noch beteiligen sie sich an den Kosten der Infrastruktur. Bis zu 60 Prozent der Wohnungen, die in dieser Stadt entstehen, entstehen in §34-Gebieten. Das Gesetz schlägt vor, mit sektoralen Bebauungsplänen auch in diesen Gebieten in Zukunft festlegen zu können, dass dort zum Beispiel nur Wohnungsbau entsteht und dass auch sozialer Wohnungsbau entstehen muss. Dies wäre für München ein wichtiger Schritt zu mehr Handlungsfähigkeit. Was nicht geht, ist, dieses Instrument gerade mal für fünf Jahre befristet einzuführen. Hier brauchen die Kommunen langfristige Sicherheit. Denn wir wollen das Instrument weiterentwickeln, mit einer Abgabe für Infrastruktur und mit einer einfacheren Praxis für die Verwaltung.“