Dächer von Bus- und Trambahnhaltestellen begrünen!

Aktualisiert am 16.07.2019

Antrag

Die Münchner Verkehrsgesellschaft soll aufzeigen, inwieweit sich die Dachflächen von Bus- und Trambahn-Fahrgastunterständen nutzbar machen lassen.

Insbesondere sollen Möglichkeiten zur extensiven Begrünung bzw. Bepflanzung sowie zur Installation von Photovoltaikanlagen eruiert werden.
Ein entsprechendes Pilotprojekt könnte unter anderem im Rahmen der Umgestaltung des Romanplatzes realisiert werden.

Begründung

In der niederländischen Stadt Utrecht haben seit kurzem über 300 Bushaltestellen ein grünes Dach. Sie sehen nicht nur gut aus, sondern helfen auch dabei, Feinstaub einzufangen, das Stadtklima zu verbessern und neuen Lebensraum für Insekten – vor allem Bienen und Hummeln – zu schaffen. Dabei kommen vor allem Sedum-Pflanzen zum Einsatz, bspw. der Mauerpfeffer. Sie gelten als besonders pflegeleicht, überstehen längere Trockenperioden und sind anspruchslos. Extensive Dachbegrünungen werden nicht bewässert und nur selten leicht gedüngt, der Unterhalt beschränkt sich auf ein bis zwei Kontrollgänge pro Jahr.

So begrünte Dächer isolieren gleichzeitig und sorgen im Sommer für Kühlung, sie sind längst als sinnvolle Maßnahme zur Verbesserung der Luftqualität und der Insektenvielfalt anerkannt. Gefahren oder Beeinträchtigungen für die Fahrgäste sind nicht zu erwarten, da Bienen und Hummeln zwar von den Blumen auf dem Dach angezogen würden, nicht jedoch von den Menschen, die unter dem Dach sitzen. Bekanntlich sind Bienen und Hummeln im Allgemeinen nicht aggressiv.

Jüngste Studien prognostizieren der Landeshauptstadt für die Zukunft ein Klima wie heute in Mailand. Dachbegrünungen an den zahlreichen Bus- und Trambahnhaltestellen der Stadt können einen Beitrag dazu leisten, das Mikro-Klima zu verbessern. Im Rahmen der Umgestaltung des Romanplatzes könnten derartige Wartehäuschen als Pilotprojekt errichtet und entsprechende Erfahrungen mit dem Betrieb gesammelt werden.

Die zahlreichen Wartehäuschen der MVG für Busse und Trambahnen verfügen in der Summe über eine beträchtliche Dachfläche – eine Fläche, die neben einer Begrünung auch für die Installation von Solaranlagen genutzt werden könnte.

gez.

Bettina Messinger
Jens Röver
Renate Kürzdörfer
Julia Schönfeld-Knor
Kathrin Abele
Dr. Constanze Söllner-Schaar
Haimo Liebich

Stadtratsmitglieder